Dienstag, 1. Mai 2018

Was ist der Plan und wo ist der Anfang?


"Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet." So hat es Oscar Wilde gesehen und mir fallen noch so einige mehr ein, von denen dieses Zitat stammen könnte. Menschen, die es vielleicht nicht unbedingt mit diesen Worten ausdrücken würden, aber dieser Sichtweise folgen. Für einige ist es nie anders gewesen, für andere ist es das Resultat von Erlebnissen und Begegnungen. Auch ich hätte dem vermutlich noch vor ein paar Jahren widersprochen, doch inzwischen sehe ich einiges anders. Wir alle sind Teil der Veränderung, die wir uns wünschen und es liegt an uns selbst, zu entscheiden, wie viel wir davon für uns zulassen.

Wie war das noch mit den Abenteuern, die uns vermutlich eher dort begegnen, wo wir uns trauen, von altbekannten Wegen abzuweichen und stattdessen neue Pfade zu erkunden? Wie war das noch mit den spannenden Dingen, die uns wohl jederzeit geschehen können, wenn wir sie einfach zulassen, anstatt immer nur zu hoffen und abzuwarten? Und ist es nicht genau das, was DRIFTWOOD HOLLYs Musik so magisch und reizvoll macht – die Kombination aus unglaublichen Geschichten, emotionalen Traumreisen und (mehr oder weniger) dezenten Denkanstößen?

Und irgendwie hat er ja Recht. Warum alles im Detail planen wollen, wenn das Leben sowieso seine eigenen Wege geht? Weshalb alles absichern wollen, wenn sich im Leben doch nichts wirklich absichern lässt? Leben wir nicht viel intensiver, wenn wir uns auf die Geschehnisse einlassen und darin eintauchen? Sehen wir nicht viel mehr von den feinen Kleinigkeiten am Wegesrand, wenn wir bewusst die Reise genießen, anstatt krampfhaft auf ein bestimmtes Ziel zuzusteuern?

Wie sich die gemeinsame Reise anfühlen und wie viel Energie sie entfalten kann, wird nicht nur bei den Konzerten erlebbar. Virtuelle und analoge Stammestreffen bieten die Möglichkeit zum Austausch in dem immer bunter und zahlreicher werdenden Kreis der Hollyfizierten – sei es über die Töpferei, das Kräutersammeln, das Brotbacken oder... na klar, selbstverständlich die Musik. Und um die soll es hier auch gehen – genauer gesagt, um das neue Album "Casanova". Weil es schon beim Vorgänger "Aura Borealis" so viel Spaß gemacht hat, sollen in loser Folge diverse Beiträge veröffentlicht werden, in denen es um Entstehung und Hintergründe, um Momente und Eindrücke, um Musiker und andere Beteiligte an "Casanova" geht.

Wo die Reise anfängt und wie weit sie führt, kann ich noch nicht genau sagen. Aber eins weiß ich – all das enthält nicht nur jede Menge Material, sondern auch etliche Beispiele für Menschen und Ereignisse, die sich zwar nicht planmäßig gesucht, aber trotzdem zueinander gefunden haben. Wie und warum? Alles eine Frage der Sichtweise... Es gibt viel zu erzählen – ich hoffe, ihr seid genauso gespannt wie ich J