"Wir
müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit
wir das Leben finden, das auf uns wartet." So hat es Oscar Wilde gesehen und mir fallen noch so einige mehr ein, von
denen dieses Zitat stammen könnte. Menschen, die es vielleicht nicht unbedingt
mit diesen Worten ausdrücken würden, aber dieser Sichtweise folgen. Für einige
ist es nie anders gewesen, für andere ist es das Resultat von Erlebnissen und
Begegnungen. Auch ich hätte dem vermutlich noch vor ein paar Jahren
widersprochen, doch inzwischen sehe ich einiges anders. Wir alle sind Teil der
Veränderung, die wir uns wünschen und es liegt an uns selbst, zu entscheiden, wie
viel wir davon für uns zulassen.
Wie war das noch mit den Abenteuern, die uns vermutlich eher dort
begegnen, wo wir uns trauen, von altbekannten Wegen abzuweichen und stattdessen
neue Pfade zu erkunden? Wie war das noch mit den spannenden Dingen, die uns
wohl jederzeit geschehen können, wenn wir sie einfach zulassen, anstatt immer
nur zu hoffen und abzuwarten? Und ist es nicht genau das, was DRIFTWOOD HOLLYs
Musik so magisch und reizvoll macht – die Kombination aus unglaublichen
Geschichten, emotionalen Traumreisen und (mehr oder weniger) dezenten Denkanstößen?
Und irgendwie hat er ja Recht. Warum alles im Detail planen
wollen, wenn das Leben sowieso seine eigenen Wege geht? Weshalb alles absichern
wollen, wenn sich im Leben doch nichts wirklich absichern lässt? Leben wir nicht
viel intensiver, wenn wir uns auf die Geschehnisse einlassen und darin
eintauchen? Sehen wir nicht viel mehr von den feinen Kleinigkeiten am Wegesrand,
wenn wir bewusst die Reise genießen, anstatt krampfhaft auf ein bestimmtes Ziel
zuzusteuern?
Wie sich die gemeinsame Reise anfühlen und wie viel Energie
sie entfalten kann, wird nicht nur bei den Konzerten erlebbar. Virtuelle und
analoge Stammestreffen bieten die Möglichkeit zum Austausch in dem immer bunter
und zahlreicher werdenden Kreis der Hollyfizierten – sei es über die Töpferei,
das Kräutersammeln, das Brotbacken oder... na klar, selbstverständlich die
Musik. Und um die soll es hier auch gehen – genauer gesagt, um das neue Album "Casanova".
Weil
es schon beim Vorgänger "Aura Borealis" so viel Spaß gemacht hat,
sollen in loser Folge diverse Beiträge veröffentlicht werden, in denen es um
Entstehung und Hintergründe, um Momente und Eindrücke, um Musiker und andere
Beteiligte an "Casanova" geht.
Wo die Reise anfängt und wie weit sie führt, kann ich noch nicht genau
sagen. Aber eins weiß ich – all das enthält nicht nur jede Menge Material,
sondern auch etliche Beispiele für Menschen und Ereignisse, die sich zwar nicht
planmäßig gesucht, aber trotzdem zueinander gefunden haben. Wie und warum? Alles
eine Frage der Sichtweise... Es gibt viel zu erzählen – ich hoffe, ihr seid
genauso gespannt wie ich J